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Eine Neusicht der Slawophilen im Kontext des literaturzentristischen russischen Kultursystems offenbart den poetischen Charakter ihres Denkens und dessen Verortung in den Moskauer literarischen Salons. Diese Spezifik blieb sowohl in der ideengeschichtlichen westlichen Forschung als auch in der russischen religionsphilosophischen Betrachtung verdeckt. Die innovativen Analysen in dieser Publikation zeigen den epischen Ursprung der slawophilen retrospektiven Utopie und erschließen Quellen slawophiler Mythopoetik und Symbolik in der russischen Freimaurerliteratur. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rezeption slawophiler Dichtung im Werk Fedor Tjutcevs und Lev Tolstojs sowie der Ausformung russischer Philosophie als literarische Gattung. Gezeigt wird die Aktualität slawophiler Zivilisationskritik als Beitrag zum Auf brechen von Stereotypen in der Begegnung von Osten und Westen.