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Reisen bedeutet Abenteuer und Neuentdeckung, auch in der Literatur. Ganz gleich, ob ein Reisebericht real oder fiktiv ist: Er verlangt vom Leser, sich selbst – und seine Heimat – in der Welt zu verorten. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes analysieren verschiedene Formen und Genres österreichischer Reiseliteratur, wie Forschungsreiseberichte, Reisefeuilletons, Lyrik und Romane: vom mittelalterlichen Pilgerbericht über Reiseliteratur der Kolonialzeit bis hin zum Exil, zur engagierten Literatur seit 1945 und zu den Reiseproblematiken des Anthropozäns. Neben bekannten Reisenden – Ingeborg Bachmann, Josef Haslinger, Christoph Ransmayr, Gerhard und Joseph Roth – stehen weniger prominente Autoren – Franzi Ascher, Karl-Markus Gauß, Margarete Hamerschlag, Franz Sikora und Bruno Weinhals sowie die Wiener Gruppe. Ihre Texte illustrieren die Vielfalt der Formen und Themen des Reisens sowie den Beitrag der Reiseliteratur zur Verhandlung der österreichischen Standortbestimmung zwischen Nähe und Ferne.