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Der Dolmetschprozess wird nicht nur vom gesprochenen Wort bestimmt. Blickdaten zeigen vielmehr, wie sehr sich Dolmetscher bereits durch visuelle Informationen auf die Situation einstellen, bevor sie den eigentlichen Redebeitrag verarbeiten. Sabine Seubert ist diesem Phänomen nachgegangen und ergründet die Bedeutung visueller Informationen für das Simultandolmetschen. Mithilfe von Eyetracking-Daten professioneller Konferenzdolmetscherinnen in einem realitätsnahen Versuchssetting beantwortet sie folgende Fragen: Zu welchem Zeitpunkt der Originalrede schauen Dolmetscher wohin? Werden visuelle Informationen je nach Teilprozess des Dolmetschens unterschiedlich verarbeitet? Lassen sich Dolmetscher durch ein unruhiges Umfeld leicht ablenken oder sind sie in der Lage, alle Störungsmomente auszublenden? Und ist vielleicht sogar eine Überfrachtung mit visuellen Informationen möglich?