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Unzuverlässiges Erzählen ist ein faszinierendes Phänomen. Wenn unsicher ist, ob dem Geschilderten getraut werden kann, eröffnen sich Möglichkeiten der Interpretation. Das gilt nicht nur für klassische Belletristik, sondern bereits für Kinderliteratur und Bilderbücher, darüber hinaus auch für unterschiedliche Medien wie Hörspiele, Filme und sogar Computerspiele. Immer wieder treten Fälle täuschenden Erzählens auf oder es wird erst nach und nach klar, dass die geschilderten Ereignisse so nicht stattgefunden haben können. Sogar Ausstellungen können Täuschung, Illusion und Unzuverlässigkeit thematisieren oder inszenieren. Didaktisch bieten sich darauf aufbauend Möglichkeiten zum Anregen literarischen Lernens, zur Eröffnung ästhetischer Erfahrungen und zur Förderung einer kritischen Medienkompetenz.
Dieser Band betrachtet das Phänomen unzuverlässiges Erzählen erstmals aus transmedialer und didaktischer Perspektive. Er untersucht verschiedene Medien und ihre Eigenschaften, bietet systematische Erweiterungen der Möglichkeit des Beschreibens von Zuverlässigkeit und Unzuverlässigkeit und entwickelt konkrete didaktische Modellierungen und Positionierungen dieses Phänomens im digitalen Zeitalter.