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Bildungseinrichtungen, die Übersetzerinnen und Dolmetscher ausbilden, haben eine wichtige gesellschaftspolitische Funktion. Ihre Absolventinnen und Absolventen haben aus der Bewegung zwischen Sprachen und Kulturen ihre Profession gemacht: Sie agieren global. Unter welchen Bedingungen erfolgt ihre Ausbildung? Welche Zielvorstellungen und Legitimationsversuche liegen der Translationslehre zugrunde? Und wie beeinflusst der institutionelle Raum die Lehrpraktiken?
Angelehnt an die Philosophie Jacques Derridas unterzieht Raquel Pacheco Aguilar Praktiken, Begriffe und Selbstverständnisse der Translationsdidaktik einer dekonstruktiven Lektüre. Zu diesem Zweck untersucht sie unterschiedliche translationsdidaktische Diskurse, Institutionen und Praktiken in ihrer inneren Logik und Rhetorik. Die Analyse regt dazu an, die politischen Dimensionen pädagogischer Prozesse zu reflektieren und eine Ethik der Translationslehre zu entwickeln, die die Beziehung zum Anderen in den Mittelpunkt rückt.