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Die Perzeption prosodischer Merkmale, wie z.B. Melodieverlauf, Rhythmus, Akzentuierung etc., ist ein für die Sprechwissenschaft wesentlicher Untersuchungsgegenstand. Die Wahrnehmung der Prosodie ist allerdings empirisch nur schwer zu erforschen, denn dem messbaren akustischen Signal steht nicht unmittelbar ein internes psychisches „Gegenstück“ gegenüber. Außerdem beeinflusst das Umfeld den Wahrnehmungsprozess schon auf einer sehr niedrigen Verarbeitungsstufe.
Wieland Kranich vermittelt eine Übersicht über die Fülle der vorliegenden, teils widersprüchlichen Befunde und stellt eigene Experimentalreihen zu ausgewählten Aspekten der Prosodieperzeption vor. Er zeigt dabei, dass die Verbindung von Form- und Funktionsmerkmalen der Prosodie zentral ist und dass diese schon auf elementarer Stufe das Wahrnehmungsresultat beeinflusst.