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Das Prinzip der Versicherungen als kalkulierbare Übernahme von Risiken entstand in Europa bereits im späten Mittelalter. Trotz ihrer hohen wirtschaftlichen Relevanz wurden sie jedoch erst im 19. Jahrhundert vollständig rechtlich institutionalisiert. In der islamischen Welt hingegen waren Versicherungen bis zur Zeit des Kolonialismus nahezu unbekannt. Als westlicher Kulturimport wurden sie danach zum Teil äußerst skeptisch betrachtet und heftig diskutiert. Gerade die „islamische Wiedergeburt“ der 1970er Jahre verlieh diesen Debatten neuen Schwung. Viktor Forian-Szabo zeichnet den Werdegang des Versicherungswesens im speziellen Kontext der Islamischen Republik Iran nach. Unter Einbeziehung interdisziplinärer Perspektiven und Methoden gelingt es ihm, jene Schlüsselfaktoren zu identifizieren, die die Etablierung des gewerblichen Versicherungswesens im besonderen politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und klimatischen Umfeld des Irans kennzeichnen.