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Abtreibungen hat es schon immer gegeben und das wird es auch weiterhin – sowohl im echten Leben wie in der Literatur. Dieser Band zeichnet die Literaturgeschichte des Schwangerschaftsabbruchs von der Romantik bis zur Gegenwart nach. Die Beiträge beschäftigen sich mit Texten von Dorothea Schlegel, Vicki Baum, Jean Rhys, Mela Hartwig, Rosamond Lehmann, Marieluise Fleißer, Ingerose Paust, Charlotte Worgitzky, Monika Helmecke, Mo Yan, Nino Haratischwili u.v.m. Dabei geht es um die Erzähl- und Sagbarkeit der Abbrüche sowie um deren Publizierbarkeit. Die Autorinnen lesen die Texte folglich gegen ihre historisch-patriarchalen Kontexte, zeichnen Konfigurationen weiblicher Autorschaft und publikations- wie editionsgeschichtliche Entwicklungen nach. Sie untersuchen die Verflechtung medizinischer und juristischer Diskurse und arbeiten Entscheidungsethiken heraus. Somit trägt dieser Band dazu bei, die literaturwissenschaftliche Leerstelle zu (literarischen) Schwangerschaftsabbrüchen zu füllen.