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Werden Übersetzerinnen und Dolmetscher gesellschaftlich und politisch aktiv, dann ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen Ideologie, Neutralität, Macht und Agency geboten. Janina Sachse untersucht das Phänomen anhand des Netzwerks „Babels“, einer Initiative, die Übersetzung und Simultandolmetschen im Kontext der Europäischen Sozialforen anbietet. Die Autorin beschreibt und verortet das Konferenzdolmetschen für soziale Bewegungen, eine Form des Dolmetschens, die mit den bestehenden Kategorien der Translationswissenschaft nur schwer zu fassen ist. Daneben untersucht sie den Zusammenhang von Translation und Ideologie. Sie prüft dabei, wie sich eine ideologische Positionierung der dolmetschenden Person auf die Dolmetschleistung auswirkt. Anhand umfangreichen empirischen Materials gewährt die Autorin zudem Einblicke in das kollektive sozio-politische Handeln von Dolmetscherinnen und Übersetzern in den Europäischen Sozialforen.