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Im Zeichen kultureller Vielfalt und demokratischer Toleranz scheint sich die Grenze zwischen hoher und niederer Literatur heute aufzulösen. Verschwindet sie völlig? Auf jeden Fall ist sie durchlässiger als früher, so dass es häufig zu einer gegenseitigen Befruchtung – aber zuweilen auch zu neuer Distanznahme – kommt. Doch war eine Grenzüberschreitung zwischen „highbrow“ und „lowbrow“ auch schon in früheren Zeiten zu beobachten, wie in diesem Band deutlich wird. Es sind damit drei Aspekte, die in den verschiedenen Beiträgen untersucht werden: der theoretische (Reflexion über Möglichkeiten und Kriterien literarischer Wertung), der diachrone (Beziehung hoch–nieder im Verlauf der Geschichte) und der synchrone (Untersuchung neuerer Entwicklungen).