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Der Germanist Rudolf von Raumer (1815–1876) ist ein zu Unrecht vergessener Vertreter seines Fachs. Als Schüler Jacob und Wilhelm Grimms galt er zu Lebzeiten als exzellenter Germanist und Sprachhistoriker. Die Diskussion um die Rechtschreibreform in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begleitete er intensiv. 1876 wurden in Bayern und Preußen neue Orthographieregeln nach seinen Vorschlägen eingeführt. Für Konrad Dudens Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache waren die theoretischen Arbeiten von Raumers wegweisend.
Die hier erstmals veröffentlichte Vorlesung zur geschichtlichen Grammatik der deutschen Sprache ist ein eindrucksvolles Zeugnis für das Wissen und Wirken von Raumers. Neben dem Faksimile der einzig erhaltenen Abschrift enthält der Band eine Umschrift in der heutigen lateinischen Schrift.