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Wie steht es nach fast zwei Jahrzehnten Wiedervereinigung um die deutsche Literatur? Lassen sich ost- und westdeutsche Literatur immer noch in zwei eigenständige Gebilde und die jeweiligen Autoren in zwei verschiedene Gruppen teilen? Welche neuen und anderen Erkenntnisse wurden nach dem Untergang der DDR über deren Literatur gewonnen? Beziehungsweise, was bleibt von der DDR und ihrer Literatur? Viele Fragen, die bis heute von der Forschung nicht oder nur ungenügend beantwortet wurden. Aus diesem Grund versucht die Publikation zwei wesentliche Punkte miteinander zu verknüpfen: Erstens die Systematisierung und Objektivierung der Diskussion um den Begriff DDR-Literatur und die Auseinandersetzung mit der Frage nach der deutschen Literatur bzw. nach den deutschen Literaturen. Zweitens die Herausarbeitung von Motiven und Ursachen, die dazu führten, dass einige Schriftsteller die DDR verlassen haben, andere jedoch geblieben sind. Dabei wird aufgezeigt, dass die Einteilung in „mutig und konsequent die Flüchtlinge“, „feige und linientreu die Sesshaften“ den Lebens- und Schreibbedingungen jedes Einzelnen nicht gerecht wird.