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Die Bukowina ist ein Musterbeispiel der kulturellen Vielfalt in der Habsburgermonarchie. Andreea Odoviciuc zeigt, wie sich hier, an der Peripherie, die Chancen und Probleme einer multikulturellen Gesellschaft verdichteten. Vor dem Hintergrund von Selbstbehauptung und Nationenbildung in der Monarchie war die Sprachenfrage zentral. Die Sprache als Symbol nationaler Kultur einte die ethnischen Gruppen im Innern. Als politisches Instrument diente sie hingegen der Abgrenzung voneinander. Das gilt insbesondere für das Rumänische in der Bukowina. Die Autorin verdeutlicht den großen Einfluss von Mehrsprachigkeit und ständigem Sprachkontakt auf die Entwicklung und Dynamik des Rumänischen. Sie analysiert zudem die ambivalente Rolle der umfangreichen Übersetzungstätigkeit zwischen 1848 und 1918. Einerseits war sie die Basis eines breiten kulturellen Austauschs. Andererseits wurde so das Erlernen der deutschen Sprache – der lingua franca der Bukowiner – für die Rumänen zunehmend überflüssig. Ihre Distanzierung zur Staatsmacht und zu den anderen Ethnien war die Folge.