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Luxus ist seit der Antike mit verschwenderischer Prachtentfaltung und moralphilosophischen Fragen nach gerechter Güterverteilung verbunden. Die Forschung hat sich dementsprechend bislang vornehmlich mit seinen negativen Konnotationen auseinandergesetzt. Versteht man Luxus hingegen als literatur- und kulturwissenschaftlichen Distinktions- und Relationsbegriff, kann er auch als interdiskursives und imagologisches Phänomen aufgefasst werden. Anhand von zwei zeitlichen Längsschnitten, vom 12. bis zum 15. und vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, untersuchen die Autoren dieses Bandes historische Signaturen von Luxuskonzepten. Dabei zeigt sich, welche Verbindungen zwischen Mittelalter und Moderne bestehen und welche Funktionen Luxus zugeschrieben werden: Er erscheint als ästhetisches, spirituelles, eskapistisches, moralisierendes und transzendierendes Prinzip.