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Zwei Herausforderungen prägen die Dolmetschwissenschaft: die Komplexität des Dolmetschens und damit der Wunsch, diese Komplexität holistisch zu erfassen, sowie die interdisziplinäre Ausrichtung des Fachs und die damit verbundene Methodenvielfalt zur Untersuchung des komplexen Dolmetschgefüges. Martina Behr zeigt die Entwicklung der Disziplin sowie Ursachen und Merkmale der fachlichen Herausforderungen auf und präsentiert einen innovativen Ansatz, um diesen zu begegnen: ein interaktives systemdynamisches Modell des (Simultan-)Dolmetschens. Sie stellt zudem erste Untersuchungen der Wirkungsketten innerhalb des Gesamtgefüges mit diesem neuen Modell vor. Das Modell selbst ist online zugänglich. Es bietet Dolmetschwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern einen gemeinsamen Rahmen, um Forschungen zu Einzelaspekten des Dolmetschens in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Die kooperative Arbeit an dem Modell – inkl. weiterer Submodelle oder der Einbindung empirischer Daten – öffnet Perspektiven für die (methodische) Weiterentwicklung der Dolmetschwissenschaft.