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Die ethische Dimension von Paul Celans (1920–1970) Poetik wurde lange nur vor dem Hintergrund der bundesdeutschen Aufarbeitungsproblematik rezipiert. Erst in jüngeren Studien geriet seine kritische Auseinandersetzung mit dem Wirklichkeitssubstrat von Sprache ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Anhand von Analogieverhältnissen zwischen sprachlichen und geologischen Formationen in Celans Poetik untersucht die Autorin die Bedeutung des Anorganischen für Celans Reflexion des Verhältnisses von Tod, Sprache und Literatur. Die zentrale Stellung dieses Verhältnisses in seiner Poetik weist deutliche Korrespondenzen zu den sprachphilosophischen Schriften Maurice Blanchots (1907–2003) und seinem „Denken des Außen“ auf. Mit diesem Band liegt erstmals eine systematische Erschließung der Wechselbeziehungen zwischen dem Dichter und dem Literaturtheoretiker vor.