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In der Frühen Neuzeit fanden zwei der wohl folgenreichsten Kulturkontakte der abendländischen Geschichte statt: Während Amerika durch Eroberung und Kolonisierung unterworfen wurde, stand dies im Fernen Osten außer Frage. Möglich schienen einzig der Aufbau von Handelsverbindungen zu den ebenbürtigen oder überlegenen Kulturen sowie die behutsame Verbreitung des christlichen Glaubens. Vorreiter in der Mission in Ostasien waren die Jesuiten, die ihre Tätigkeit in Briefen und Berichten dokumentierten. Eine exemplarische Analyse dieses Schrifttums fokussiert folgende Aspekte: Wie lässt sich das „Chinabild“ der Jesuiten beschreiben? Wie ist die jeweilige Fremderfahrung zu charakterisieren? Welche Funktion sollten diese „Chinabilder“ erfüllen? Die zentrale These des vorliegenden Buches ist, dass die Jesuiten mit ihren Darstellungen einen ganz bestimmten ideologischen Zweck verfolgten: den der Machtausübung.