Zum Inhalt
Blättert man in den Kirchenregistern der Walachei des 18. Jahrhunderts, dann treten Menschen und Ereignisse zutage, die auffällige Ähnlichkeiten mit den Rumänen von heute haben, wenn es um Liebe, Sexualität, Heirat und Scheidung geht. Ob Bojaren oder Bauern, Händler oder Handwerker – sie alle liebten und zankten, heirateten und ließen sich mitunter wieder scheiden, und sie unterwarfen sich dem von Kirche und Staat geschaffenen Regelwerk. Die Autorin untersucht akribisch und mit viel Einfühlungsvermögen die Archive der Metropolie der Walachei, erzählt von Moral und Sitten, von Ritualen und Bräuchen und malt das Bild einer Gesellschaft, deren Basisstrukturen mitunter bis ins Heute reichen. Ihre Rekonstruktion der Lebensweise, der Vorstellungswelt und auch individueller Schicksale führt uns in die Walachei unter der Herrschaft der Phanarioten – eine Epoche, über die innerhalb Rumäniens viele Vor- und Fehlurteile existieren.