Zum Inhalt
Das vorliegende Buch enthält:
- eine kommentierte Übersetzung der Vollständigen Harmonielehre von Leoš Janáček sowie
- eine Einführung zu den Grundlagen und der Terminologie von Janáčeks Theorie.
Die Vollständige Harmonielehre von Leoš Janáček, im Jahr 1912 kurz nach der Harmonielehre von Schönberg erschienen, harrt seit dieser Zeit einer Übersetzung ins Deutsche. Janáček selbst bemühte sich darum, sein Wiener Verlag, die Universal Edition, lehnte jedoch ab. Zu schwierig sei das Werk, zu abwegig Janáčeks Theoriekonzeption. Ein Grund dafür liegt in der Tatsache, dass Janáček Schriften zur Ästhetik, Akustik und zur Psychologie seiner Zeit zur Grundlage einer „Harmonielehre“ machte, die zumindest in ihrer Terminologie vom konventionellen Tonsatz stark abweicht. Dabei ist der erkenntnistheoretisch und wahrnehmungspsychologisch fundierte Ansatz durchaus plausibel: Harmonische und rhythmische Phänomene werden auf der Ebene des hörenden Bewusstseins untersucht. Bei der vorliegenden Übersetzung wurden alle Quellen Janáčeks zur Erklärung herangezogen und zugleich ihr Einfluss auf seine Theorie in mancher Hinsicht neu bewertet.